Bretagne

Die Bretagne, die nordwestlichste Region Frankreichs, ist eine hügelige Halbinsel, die in den Altlantik hineinragt. Hierher führte uns unser Urlaub im Juli, in einen kleinen Ort in der Nähe von Morlaix, an die Côte de Granit Rose (rosa Granitküste). Diese Region ist bekannt für ihren ungewöhnlichen, rötlichen Sand und die Felsen, die in gleicher Farbe überall zu sehen sind.

Wer schon einmal am Atlantik war, kennt Ebbe und Flut und weiß, dass sich durch die Gezeiten auch das Aussehen des Strands immer wieder verändert. Hier in der Bretagne zeigen sich so auch bei Ebbe die Felsformationen, die sonst mit Wasser bedeckt sind und die Schiffe liegen auf einmal am Strand und schwimmen nicht mehr. Auch viele Muscheln lassen sich bei Ebbe am Strand entdecken. 

Ein Bootsausflug zu dem bekannten Naturschutzgebiet, den Sept Îles, hat mich besonders begeistert. Die Inselgruppe etwa zehn Kilometer vor der Küste von Perros-Guirec ist heute unbewohnt. Im Jahre 1912 wurden die „Sieben Inseln“, die eigentlich nur 5 sind, zum Naturschutzgebiet erklärt. Sie sind damit das älteste Reservat der Bretagne und ein Vogelparadies. 

Zu sehen gibt es neben Kormoranen, Papageientauchern, Austerfischer und Krähenscharben, auch Trottellummen und natürlich Möwen. Wenn man Glück hat, sieht man sogar die ein oder andere Kegelrobbe auf den Felsen liegen, die dort in kleinen Populationen leben.

Aber Höhepunkt der Ausflugsfahrt ist die Île de Rouzic, auf der eine riesige Kolonie, um die 26.000 Paare, von lebenslang in Einehe lebenden, Basstölpel brütet. Laut Hinweistafel ist dies ist die einzige Brutstätte in Frankreich.

Von weitem sieht man die Insel bereits und denkt, sie ist zur Hälfte mit Schnee bedeckt. Doch je näher man kommt, desto besser erkennt man die vielen Brutpaare, die auf der Insel ihr Zuhause haben.

Den französische Namen der Vögel "Fou de Bassin" haben diese bekommen, da sie sich aus bis zu 40 Metern Höhe ins Meer stürzen, um bis zu 15 Meter tief zu tauchen und dabei ihre Beute (Makrelen oder Heringe) zu greifen. Nach ihrem "Absturz" tauchen sie dann wieder mit den kleinen Fischen im Schnabel auf. Fischer hielten diese Aktion für sinnlos und dachten die Vögel sind nichd nicht ganz Herr ihrer Sinne und geben ihnen so den Namen: "Fou de Bassan" der Verrückte von der Bass-Insel (Schottland). Ein echter Tölpel!

Ein bekanntes Ausflugsziel ist auch der Phare de Men Ruz. Der Leuchtturm bei Ploumanac’h. Der Name leitet sich aus der Ortschaft Ploumanac’h ab, was so viel wie 'Gemeinde der Mönche' bedeutet. Men Ruz ist bretonisch und bedeutet roter Stein. Er wurde 1945 als Ersatz für den im Krieg zerstörten Turm aus dem Jahre 1860 erbaut. Der mit 15 m nicht arg hohe Leuchtturm markiert die Einfahrt in den Hafen von Ploumanac’h, das zur Gemeinde Perros-Guirec gehört. Er thront auf dem Rand der roten Klippen inmitten der fantasievoll geformten Granitblöcke.

Die Küste der nördlichen Bretagne ist berühmt für seine Austernzucht. Hier werden entlang der Nord-Küste jährlich an die 2.000 Tonnen geerntet. Insgesamt macht die bretonische Austernzucht gut 50% der gesamten französischen Austernzucht aus. Kaufen kann man sie direkt und ganz frisch vom Produzenten oder auf den Märkten. Da ist es natürlich klar, dass auch wir uns auf die Suche machen und schauen, wie die berühmten "Huitres" gezüchtet werden.

Auch ein Besuch auf der Festung "Château du Taureau", in der Bucht von Morlaix, durfte natürlich nicht fehlen. Mit dem Boot geht es vom Hafen in Plougasnou aus los, um die Burg zu besichtigen, die im 16ten Jahrhundert gebaut wurde, um die Bucht von Morlaix vor den Plünderungen der Engländer zu schützen. Eine Reise mitten in die Geschichte einer Bucht, die noch immer voller intakter Naturschätze ist. Leider ist das Wetter sehr windig, diesig und es nieselt. Aber wir lassen uns nicht dem bisschen Regen abhalten und sitzen oben im Freien auf dem Schiff. Von dort haben wir den besten Blick.

Und jetzt kommen noch ein paar unkommentierte Eindrücke dieser wunderschönen Küstenregion und unserer Bretagnereise...

Und zum Abschluß, möchte ich Euch noch ein kleines Stückchen von unserem guten Reisemobil zeigen. Das darf natürlich auf unseren Ausflügen nie fehlen, denn...                   "Maybe you can go fast - but we can go everywhere" :-))